Klappentext: Was würde passieren, wenn deine inneren Anteile sich plötzlich
verselbstständigen würden? Was, wenn sie plötzlich zu realen Personen in
deinem Leben mutierten?
Ole, einem viel beschäftigten
Familienvater, der sich in den gehetzten Wirren seines Alltags verfangen
hat und der unter dem abgestumpften Glanz seiner Ehe leidet, passiert
bei einem Urlaubsausflug genau das: Als er allein zu einer verfallenen
Burgruine im Voralpenland gelangt, wird er von dem mysteriösen Ort
verschluckt und in die Tiefen des Berges gezogen.
So gelangt Ole
in ein unterirdisches Pendant zur Oberfläche, dessen düstere und von
Tristesse erfüllte Aura der seiner eigenen Gefühlswelt gleicht. Wie ein
Narr irrt er herum und begegnet seinen personifizierten Zweifeln und
Ängsten, die versuchen, ihn in einem labyrinthischen Spießrutenlauf
vorzuführen und zu behindern. Hilfe kann er nur von der Besinnung auf
seine verschüttete Fantasie und die Kraft der Liebe zu seinen Nächsten
erwarten. Ein gefährlicher Kampf beginnt, in dessen Verlauf Ole
herausfinden muss, was ihm leichter fällt: der Tod oder das Leben.
Meine Bewertung:
Keine triviale Geschichte und ebenso
nicht leicht zu lesen. Also nicht die Lektüre, die man nach der Arbeit
gerade einmal so herunterliest, auch wenn sie so beginnt.
Das Buch
ist virtuos geschrieben, vielfältig in der Wortwahl, tiefgründig im
Sinn. Dem Leser begegnet die Vergangenheit des Protagonisten auf eine
Art und Weise, wie man es (zumindest war es bei mir so) noch nicht
erlebt hat. Psychologisch faszinierend formuliert. Dabei ist alles so
geschrieben, dass das Kopfkino mitläuft, Bilder erzeugt und teilweise
erschreckend real rüberkommt, wenn man bewusst liest.
Den Inhalt kann
man nicht wiedergeben, ohne dass man Gefahr läuft, zu spoilern, von
daher sollte man sich mit dem Klappentext begnügen, der schon sehr viel
aussagt und der Inhalt dann doch anders wird, als ich mir das dachte.
Einfach überraschen lassen.